Fakten


Fakten

Um Sinti und Roma ranken sich die Legenden und Gerüchte. Zeit, damit aufzuräumen! Hier erfährt Du alles, was Du über Sinti und Roma wissen musst!


Was ist der Unterschied zwischen Sinti und Roma?

Sinti und Roma sind zwei unterschiedliche Gruppen mit verschiedenen Sprachen und Kulturen. Beide wanderten vor über 1000 Jahren aus dem damaligen Indien in unterschiedlichen Etappen nach Europa ein. Sinti leben überwiegend in West- und Mitteleuropa und sind keine Untergruppe der Roma, obwohl das manchmal behauptet wird. Als Roma bezeichnet man die Volksgruppe, die hauptsächlich in Osteuropa beheimatet ist oder es längere Zeit war und seit ungefähr 200 Jahren auch in Deutschland lebt. 1997 wurden Sinti und Roma eine der vier anerkannten nationale Minderheiten.

Seit wann Leben Sinti in Deutschland?

Sinti und Roma sind die größte europäische ethnische Minderheit und auch diejenige, die am meisten diskriminiert wird. Sie leben seit Jahrhunderten in ihren europäischen Heimatländern und sind mit deren Kulturen eng verbunden. Die ersten deutschen Sinti wurden bereits 1407 im Hildesheimer Grundbuch erwähnt und sind seitdem ein fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft, Kultur und Geschichte. Natürlich sind wir Deutsche Staatsbürger.

Haben Sinti eine eigene Sprache?

Sinti wachsen meistens zweisprachig auf. Wir sprechen Romanes und die Landessprache. Deutsche Sinti sprechen also Romanes und Deutsch. Diese Sprache wird mündlich weitergegeben und ist keine Schriftsprache. Eine weibliche Person heißt Sinteza, eine männliche Sinto. Das Plural ist Sinti, das Adjektiv romanes. Romanes/ Rumanes ist sowohl die Bezeichnung für die Sprache der Sinti, als auch für die Sprache der Roma. Romanes/Romnes ist das Adjektiv von Sinti und Roma. Plus-Wissen: Die Sprache der Sinti ist keine standardisierte Schriftsprache, denn in der Geschichte der Deutschen Sinti ist Romanes oft zum Objekt rassistischer Pseudowissenschaft geworden. Romanes ist eine indogermanische Sprache mit Wurzeln im Sanskrit, die sich aber über viele Jahrhunderte in Europa weiterentwickelt hat und somit nicht nur die einzige Indische Sprache außerhalb Indiens ist, sondern auch eine einzigartige europäische Sprache mit vielen verschiedenen europäischen Einflüssen auf Wortschatz und Grammatik.

Wie leben Sinti?

Sinti wohnen nicht im Wohnwagen, wir leben in Wohnungen und Häusern, in der Mitte der Gesellschaft. Einmalig in Deutschland ist allerdings Ummenwinkel in Ravensburg. Ummenwinkel ist eine Wohnsiedlung am Schussendamm, die durch die Häuser in Krummäcker ergänzt wird. In diesem Wohngebiet wohnen hauptsächlich Sinti. Das historische Ummenwinkel war zunächst ein Stellplatz und wurde 1937 von den Nationalsozialisten zum sogenannten "Zigeunerzwangslager" umgebaut. So entstanden 14 Lagerbaracken aus Holz, die erst 1985 abgerissen wurden und bis dahin bewohnt blieben. Die Anwohner des Wohngebietes sind fest verwurzelt mit ihrer Heimatstadt und empfinden die Siedlung auch keinesfalls als Ghetto, sondern als Lebensraum, der untrennbar von ihrem kulturellen und historischen Selbstverständnis als Ravensburger Sinti ist.

Gibt es Vorurteile gegen Sinti und Roma?

Antiziganismus ist eine spezifische Form von Rassismus, der sich ausschließlich auf Sinti und Roma bezieht. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2014 lehnt jeder dritte Deutsche Sinti und Roma ab. 70 % der Befragten differenzieren nicht zwischen Sinti und Roma, zwei Drittel der Befragten gaben an, keine direkte Begegnung mit Sinti oder Roma gehabt zu haben. Der Höhepunkt des Antiziganismus war in der Zeit des Nationalsozialismus, über 500.000 deutsche Sinti und Roma wurden von ihren Mitbürgern grausam ermordet.

Publikationen

Hier gibt es unsere Publikationen zum Lesen und Downloaden, auch unsere Satzung und natürlich das Sinti Powerbook!

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Was ist der Unterschied zwischen Sinti und Roma?

Sinti und Roma sind zwei unterschiedliche Gruppen mit verschiedenen Sprachen und Kulturen. Beide wanderten vor über 1000 Jahren aus dem damaligen Indien in unterschiedlichen Etappen nach Europa ein. Sinti leben überwiegend in West- und Mitteleuropa und sind keine Untergruppe der Roma, obwohl das manchmal behauptet wird. Als Roma bezeichnet man die Volksgruppe, die hauptsächlich in Osteuropa beheimatet ist oder es längere Zeit war und seit ungefähr 200 Jahren auch in Deutschland lebt. 1997 wurden Sinti und Roma eine der vier anerkannten nationale Minderheiten.

Seit wann Leben Sinti in Deutschland?

Sinti und Roma sind die größte europäische ethnische Minderheit und auch diejenige, die am meisten diskriminiert wird. Sie leben seit Jahrhunderten in ihren europäischen Heimatländern und sind mit deren Kulturen eng verbunden. Die ersten deutschen Sinti wurden bereits 1407 im Hildesheimer Grundbuch erwähnt und sind seitdem ein fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft, Kultur und Geschichte. Natürlich sind wir Deutsche Staatsbürger.

Wie leben Sinti?

Sinti wohnen nicht im Wohnwagen, wir leben in Wohnungen und Häusern, in der Mitte der Gesellschaft. Einmalig in Deutschland ist allerdings Ummenwinkel in Ravensburg. Ummenwinkel ist eine Wohnsiedlung am Schussendamm, die durch die Häuser in Krummäcker ergänzt wird. In diesem Wohngebiet wohnen hauptsächlich Sinti. Das historische Ummenwinkel war zunächst ein Stellplatz und wurde 1937 von den Nationalsozialisten zum sogenannten "Zigeunerzwangslager" umgebaut. So entstanden 14 Lagerbaracken aus Holz, die erst 1985 abgerissen wurden und bis dahin bewohnt blieben. Die Anwohner des Wohngebietes sind fest verwurzelt mit ihrer Heimatstadt und empfinden die Siedlung auch keinesfalls als Ghetto, sondern als Lebensraum, der untrennbar von ihrem kulturellen und historischen Selbstverständnis als Ravensburger Sinti ist.

Gibt es Vorurteile gegen Sinti und Roma?/h4>

Antiziganismus ist eine spezifische Form von Rassismus, der sich ausschließlich auf Sinti und Roma bezieht. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2014 lehnt jeder dritte Deutsche Sinti und Roma ab. 70 % der Befragten differenzieren nicht zwischen Sinti und Roma, zwei Drittel der Befragten gaben an, keine direkte Begegnung mit Sinti oder Roma gehabt zu haben. Der Höhepunkt des Antiziganismus war in der Zeit des Nationalsozialismus, über 500.000 deutsche Sinti und Roma wurden von ihren Mitbürgern grausam ermordet.


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